Plädoyer für eine Hinwendung zur Praxis
von Bertrand Schütz, Zen-Mönch
Für die Religionsgemeinschaften verspricht eine staatliche Anerkennung eine Aussicht auf Verbesserung der gesellschaftlichen Position und ihres Ansehens, möglicherweise die Erlangung eines Status, der mit dem der großen christlichen Kirchen vergleichbar ist. Damit entsteht für die Religionsgemeinschaften die Aufgabe, sich selbst zu definieren, um bezeichnen zu können, wer und was für sie repräsentativ sein soll. Das birgt Gefahren – gerade für den Buddhismus, der „anatman“ lehrt – es gibt kein beständiges Selbst.
Erschienen in der Buddhismus aktuell Nr. 3/2017